Filme Kolloquium Kontakt

Das kollektive Filmprojekt


Zu Beginn unserer Arbeit beschäftigten wir uns mit den in der Bewußtseinsliteratur in Fülle vorkommenden alternativen achtgliedrigen Bewußtseinsvorstellungen (Gurdjeff, Lilly, Wilber, Maslow, um nur einige zu nennen), letztlich sollte eine eigene Struktur aus diesen Systemen gefunden werden, die bei der Umsetzung zu diesem Film dienlich sein sollte. Von Bedeutung war, dass der Film diese Ebenen nicht nur inhaltlich transportieren soll, sondern die einzelnen Schichtungen im Betrachter jeweils aktivieren soll, also zu den entsprechenden Gehirnarealen eine direkte Kommunikation aufbauen sollte. Desweiteren sollte der Film weniger vertikal (in Geschichtsform) als horizontal zu erkunden sein, also von dem Wechsel ansteigender Stimmungen und Daseinsformen leben. Eine Struktur von Bewußtseinszuständen, einer Verdichtung der geistigen Verfassung, eines Gefühls oder einer Situation. Ausgehend von diesen theoretischen, fast wissenschaftlichen Überlegungen, wir hatten gerade gemeinsam eine Ausgabe der Literaturzeitschrift Trans Atlantik herausgegeben, entwickelten wir erste Skizzen. Das Kollektiv trat ähnlich einer improvisisierenden Jazzband in Aktion, indem wir gemeinsam Räume aufsuchten und dort ohne Drehbuch agierten. Rekapitulierend ist es spannend, welche Ideen sich ohne feste Vorstellungen ergaben, was da so aus uns heraus kam. Ausgehend von diesen ersten Motiven entwickelten wir später zunehmend eine Dramaturgie, begannen Drehbuchszenen zu schreiben, erstellten Plansequenzen ohne die improvisierende Ausrichtung über Bort zu werfen. Am Drehort entwickelten sich immer wieder spontane Gedanken, die sozusagen transpresonal eingebracht wurden. Derzeit ist der größte Teil des Films abgedreht und wir befinden uns gerade in der Montage des Filmes. Zum Jahresübergang wird eine Schnittversion des achtjährigen Projekts vorliegen. An der Arbeit sind etwa 30 Filmemacher/innen beteiligt. Der kollektive Film wurde von Abel Boukich, Jan Korthäuer und Klaus Weingarten produziert.
Über das Produkt dieses Filmes hinaus war die ausdauernde Beschäftigung mit dem Themenspektrum "Film und Bewußtsein" für uns sehr wertvoll, sowohl für die charakterliche Bildung als auch für die filmische Weiterentwicklung, nicht zu vergessen die sozialen Bindungen, die aus unserer gemeinsamen Arbeit erwuchsen und last but not least die wertvollen, wunderbaren Menschen, die wir durch unsere Arbeit neu kennenlernen konnten.

Werkstatt Projekte Veranstaltungen Impressum